Autoimmunthyreoiditis – AIT, Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoditis
Bei der AIT handelt es sich um eine genetisch bedingte, chronische Entzündung der Schilddrüse. Sie wird durch fehlgeleitete Abwehrreaktionen des Körpers ausgelöst, der das Schilddrüsengewebe als fremdartig wahrnimmt und mit Antikörpern bekämpft. Dies kann zu einer Über- wie einer Unterfunktion der Schilddrüse führen. Die Überfunktion wird als Morbus Basedow bezeichnet, die Unterfunktion Hashimoto-Thyreoiditis.
Frauen erkranken zehnmal so häufig wie Männer
Bei etwa zehn Prozent der Menschen liegt eine erbliche Veranlagung für AIT vor. D.h.: In Deutschland sind dies knapp 7,4 Millionen Frauen und rund 820.000 Männer. Aber nicht bei jedem tritt die Krankheit auch auf, sondern nur bei etwa einem Drittel dieser Personengruppe.
Ursachen
Die Ursachen sind nicht komplett erforscht: als wahrscheinliche Auslöser gelten unter anderem Jodbelastungen, hormonelle Umstellung und psychischer Stress.
Symptome schwer erkennbar, schleichend, oft uncharakteristisch
Beim Morbus Basedow treten oft Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Nervosität und Zittern (feinschlägiger Tremor), Sinustachykardie, Extrasystolen, Vorhofflimmern, Gewichtsverlust trotz Heißhunger auf. Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis leiden dagegen unter Müdigkeit, Gewichtszunahme oder Depressionen sowie Kropfbildung.
Wie stellt man eine AIT fest
AIT lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung eindeutig diagnostizieren. Das Ausmaß der Entzündung wird durch die Bestimmung der Schilddrüsenantikörper TPO- und TG-Antikörper ermittelt. Für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, ob es sich um eine normale, eine Über- oder Unterfunktion handelt, werden die Schilddrüsenhormone bestimmt.
Therapie
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion wird der Patient in der Regel mit dem Medikament Levothyroxin behandelt, das dem körpereigenen Hormon T4 entspricht, und damit das Hormondefizit ausgeglichen.
Bei einer Überfunktion wird die übermäßige Hormonproduktion durch Medikamente unterdrückt, das Schilddrüsengewebe durch radioaktive Bestrahlung reduziert oder die Schilddrüse ganz oder teilweise entfernt.
Zahlreiche Studien zeigen, dass eine ausreichende Selenversorgung die Bildung von Antikörpern verhindert und selenhaltige Enzyme die Zellen durch den Abbau gewebeschädigender Stoffe schützen, die bei der Produktion der Schilddrüsenhormone anfallen.