Die Komplementärmedizin ist ein sehr aktuelles und heiß diskutiertes Thema. In den Medien stoße ich zur Zeit immer wieder auf neue Beiträge, die unterschiedliche Sichtweisen beinhalten. Dabei werden oft führende Ärzte in diesen Bereichen zitiert und deren Meinung dargestellt.
Zuletzt habe ich Bezug auf einen Artikel im Spiegel und im stern genommen.
Außerdem habe ich euch schon den Apotheker Uwe Gröber, Dr. Ralph Mücke, Dr. Peter Holzhauer und Dr. Josef Beuth vorgestellt, die alle u.a. in diesem Bereich tätig sind.
Das Thema ist aus gutem Grund aktuell und auch ich nehme immer wieder Bezug darauf. Die Komplementärmedizin ist ein Feld, das zwar schon ein wenig erforscht wurde, aber noch weit am Anfang steht. Hier kann man sich gar nicht genug informieren, um einigermaßen einen Überblick zu bekommen. Daher versuche ich euch das Thema auch anhand verschiedenster Quellen und Sichtweisen zu veranschaulichen.
Gerade bin ich wieder auf einen neuen Artikel gestoßen, dieses Mal in der Zeit.
Matthias Rostock ist Onkologe im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und beschäftigt sich mit Komplementärmedizin. Früher war er mal Heilpraktiker, dann hat er Medizin studiert.
Ein Krebspatient, der mitten in der Bestrahlung ist, kommt zur Beratung zu Matthias Rostock. Er empfiehlt ihm Granatapfelsaft. In zwei Studien haben sich hier positive Wirkungen bei Prostatakrebs gezeigt.
Die Mauer zwischen Universitätsklinik und Komplementärmedizin ist hoch. Viele Ärzte haben kein Vertrauen in Ergänzungen wie Granatapfelsaft.
Doch mehrere Universitätskliniken bieten derzeit ein neues Projekt, das Kokon (Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie) – Projekt an, das auch von der Deutschen Krebshilfe unterstützt wird. In dem Projekt sollen Standards für die komplementär-medizinische Beratung entwickelt und die „sanfte“ Methode der Krebsbehandlung bewertet werden.
Das soll auch dafür sorgen, dass Krebspatienten nicht in die Hände von Scharlatanen geraten.
Matthias Rostock spricht sich klar für ergänzende Methoden aus und empfiehlt keinesfalls die Bestrahlung abzubrechen. Außerdem ist er studierter Arzt in einer Univiversiätsklinik.
Es gibt jedoch dutzende Behandlungsmöglichkeiten, die teilweise auch in der Alternativmedizin ( = keine ergänzende, sondern alternative Methode zur klassischen Medizin). Wie zum Beispiel die sog. B-17 Therapie. Patienten schlucken etwa 60 Aprikosenkerne, weil deren Inhaltsstoffe angeblich Tumorzellen abtöten.
Solche Ansätze zeigen, man muss als Patiente extrem aufpassen und kein zu großes Risiko eingehen. Auch wenn deren Anwender auf die Wirksamkeit solcher Therapien schwören.
Es gibt etliche weitere Möglichkeiten, Am weisten verbreitet sind Miselextrakte, die man sich unter die Haut spritzt. Außerdem vergorener Tee, Vitamin-C-Infusionen, Bachblüten, Akupunktur, Pilze oder Enzym-Gemische. Das alles soll Nebenwirkungen einer Chemo- und Strahlentherapie senken, was als komplementäres Verfahren durchaus Sinn machen kann. Kritisch hinterfragen sollte man das allerdings, wenn es tatsächlich alternativ zu konventionellen Methoden vorgeschlagen wird.
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/04/komplementaermedizin-krebs-forschung