Mit dem Alter verliert das Immunsystem seine Schlagkraft. Man spricht auch von einer Immunoseneszenz. Des bedeutet, dass die Kompetenz des Abwehrsystems mit dem Alter stetig abgebaut wird. Aus diesem Grund wird gerade älteren Menschen geraten, sich vor Grippe impfen zu lassen.
Angeborenes Immunsystem
Man unterscheidet zwischen dem angeborenen und erworbenen Immunsystem. Das angeborene Immunsystem schafft es, innerhalb kürzester Zeit, Erreger zu bekämpfen. Neben Haut und Schleimhäuten sorgen Enzyme in Speichel und Tränenflüssigkeit dafür, Keime direkt abzutöten. Beispielsweise haben die kleinen Flimmerhärchen in den Atemwegen die Funktion, Fremdstoffe durch Niesen oder Husten schnell wieder herauszubefördern.
Erworbenes Immunsystem
Werden ungewünschte Eindringlinge vom angeborenen Immunsystem nicht ausgeschaltet, kommt das erworbene Immunsystem ins Spiel. Sein Vorteil: Es besitzt die Fähigkeit, sich diese Eindringlinge zu merken und beim nächsten Mal auf sie sofort zu reagieren. Hier spielen die weißen Blutkörperchen eine wichtige Rolle – die B- und T-Lymphozyten. Sie werden im Knochenmark gebildet. Auch die T-Lymphozyten sind wichtig für die Abwehr. Sie reifen im Thymus heran und sind in der Lage, ganze Zellen oder Parasiten zu zerstören.
Selen – Booster für das Immunsystem
Das Spurenelement Selen spielt eine wichtige Rolle im Abwehrsystem. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil körpereigener Enzyme. Sie sind eine wichtige Komponente des Abwehrsystems gegen freie Radikale. Denn Selen schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
Die Böden in Deutschland sind aber selenarm, sodass viele Menschen in Deutschland per se einen Selenmangel haben. Gerade bei abnehmender Kompetenz des Abwehrsystems mit zunehmendem Alter verbessert eine adäquate Selenversorgung sowohl die angeborene als auch die erworbene Immunabwehr. Im Umkehrschluss kann ein Selendefizit die Immunantwort schwächen.
Der Selenstatus kann über ein Blutbild ermittelt werden. Ernährungsexperten empfehlen eine tägliche Selenzufuhr von 70 Mikrogramm. Die tatsächlich aufgenommene Menge liegt im Durchschnitt jedoch nur bei 30 Mikrogramm für Frauen und 42 Mikrogramm für Männer. Eine gezielte Selenzufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel sollte aus diesem Grund unbedingt geprüft werden.